Kleine Dinge, große Wirkung – was ich täglich in der Natur entdecke

Kleine Dinge, große Wirkung – was ich täglich in der Natur entdecke

Heute früh, als ich mit Milú hinausging, hing der September noch wie ein leiser Schleier in der Luft. Die Sonne war gedämpft, der Tau glänzte im Gras, und während Milú neugierig durch die Blätter schnupperte, wurde mir bewusst: Der Herbst hat begonnen.

Diese Jahreszeit ist für mich ein Geschenk voller kleiner Zeichen, die mich anhalten und erinnern, genauer hinzusehen. Es sind die kleinen Dinge, die oft so leicht übersehen werden – das Rascheln eines frisch gefallenen Blattes, ein Spinnennetz, das in der Morgensonne glitzert wie ein feines Kunstwerk, oder ein winziger Käfer, der über den Weg huscht. Gerade jetzt im Herbst schenkt mir die Natur so viele solcher Momente, die später in meine Kunst und meine illustrierten Geschenke einfließen.

Die Farben des Septembers sind für mich wie eine unerschöpfliche Palette: warmes Gelb, tiefes Ocker, leuchtendes Rot und die unzähligen Brauntöne, die wie stille Geschichten wirken. Oft nehme ich Blätter mit nach Hause, betrachte ihre feinen Adern, ihre Muster, ihre verwitterte Schönheit. Ich denke dabei manchmal an große Künstler, die im Herbst Inspiration gefunden haben – Caspar David Friedrich etwa, der Melancholie in Landschaften festhielt, oder Claude Monet, der dieses besondere goldene Licht des Herbstes eingefangen hat.

Während ich selbst durch Parks und Felder gehe, spüre ich eine Verbindung zu dieser langen Tradition: die Natur zu beobachten, ihre Zeichen zu lesen und sie in etwas Neues zu verwandeln.

Milú hilft mir dabei auf eine besondere Weise. Sie bleibt gerne stehen, schnuppert, schaut in Ecken, die ich vielleicht übersehen hätte. Ein buntes Blatt, das sie aufmerksam betrachtet, oder ein Käfer, den sie neugierig beobachtet – durch ihre Augen entdecke ich immer wieder neue Kleinigkeiten. Sie lehrt mich, nicht einfach durch die Natur zu eilen, sondern innezuhalten und den Moment wirklich wahrzunehmen. Diese Entdeckungen begleiten mich später ins Atelier, wo sie zu Linien, Farben und Formen werden.

Der Herbst selbst lädt uns ein, langsamer zu werden. Ich genieße es, morgens hinauszugehen, wenn die Luft noch frisch und klar ist, und das besondere Licht über allem liegt. Ich sammle Fundstücke wie Blätter oder kleine Zweige, nicht um sie aufzubewahren, sondern um sie später als Inspiration zu zeichnen oder zu fotografieren. Manchmal schreibe ich auch nur ein paar Worte in mein Notizbuch, eine kleine Beobachtung, die später zu einer Illustration wächst. Und wenn ich achtsam bin, ohne Musik oder Ablenkung, dann höre ich den Wind, die Vögel und das sanfte Rascheln der Blätter – das sind die Geräusche, die in mir eine eigene Art von Kunst auslösen.

Der Herbst erinnert mich jedes Jahr daran, dass Schönheit oft im Unscheinbaren liegt. Ein Blatt, das seine Farbe wechselt, die Wärme der tiefstehenden Sonne – all diese Momente sind nicht groß, und doch haben sie große Wirkung. Sie sind der Ursprung meiner Arbeit und verwandeln sich in kleine Kunstwerke, in nachhaltige und illustrierte Geschenke, die eine Geschichte tragen. Der Herbst ist für mich keine graue Zeit, sondern eine Einladung, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und sich von den kleinen Dingen inspirieren zu lassen, die im Herzen Großes bewirken.


Zurück zum Blog